Architekturwettbewerb
Bahnhofsquartier
Leverkusen-Mitte

Die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs im Überblick:

Ein wichtiger Meilenstein für das künftige neue Bahnhofsgebäude und das neue Fahrradparkhaus in der Leverkusener Innenstadt ist erreicht worden. In einer etwa 10-stündigen Sitzung hat ein hochkarätiges Preisgericht die eingereichten Entwürfe des nicht öffentlichen Architektenwettbewerbs analysiert, diskutiert und beraten. Das Ergebnis sind moderne, markante Neubauten mit Alleinstellungsmerkmalen, insgesamt qualitativ sehr hochwertige Arbeiten und vor allem vier verdiente Preisträger. Übereinstimmend hat das Entscheidungsgremium sich neben den erst- und zweitplatzierten Büros für zwei gleichberechtigte drittplatzierte Plätze entschieden.

Die Preisträger sind:

1. Platz

blrm Architekt*innen GmbH
Hamburg

KRAFT.RAUM.
Stuttgart
2. Platz

Atelier 30 Architekten GmbH
Kassel

GTL Landschaftsarchitektur
Kassel
3. Platz

LIN Architekten Urbanisten
Berlin

ATELIER MIETHING
Paris
3. Platz

pwpMAS Architekten
PartG mbB
Darmstadt

GROW
Landschaftsarchitektur PmbB
Köln

1. Platz

blrm aus Hamburg
Prof. Rüdiger Ebel BDA, Jan Busemeyer BDA, Prof. Volker Halbach BDA, Jannes Wurps BDA
Mitarbeitende: Jakob Schlipf, Samuele Murgia
Fachberatende: Roman Schieber, Knippershelbig GmbH, Christoph Klinzmann,
HHP Berlin GmbH, Tiago Silva de Carvalho, Kai Schrammem, Charline Hendrickx, Bollinger und Grohmann, Hajdin Dragusha, Studio Dragusha

KRAFT.RAUM. aus Stuttgart
Mitarbeitende: René Rheims, Lucia Neumann

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Die Entwurfsverfasser schlagen zwei eigenständige Baukörper vor – ein langgestrecktes Fahrradparkhaus und ein kompaktes Bahnhofgebäude entlang der Bahnschienen. Die neuen Bauvolumen werden präzise in der Verlängerung der Achse des Rialto-Boulevards platziert. Markante Rundbogen-Scheiben prägen das zweigeschossige Sockelgeschoss und verleihen dieser Zone eine einladende und identitätsstiftende räumliche Qualität. Der architektonische Entwurf erfüllt die Anforderungen an eine zukünftige Empfangshalle und begrüßt die BesucherInnen mit hoher Transparenz. Ein eingezogenes Zwischengeschoss bietet zusätzliche Flächen für Gewerbe und dient gleichzeitig als flexible Flächenreserve in der Nähe des Erdgeschosses. Die vier Obergeschosse sind als hochflexible Bürogrundrisse gestaltet, die eine Vielzahl von Bürokonzepten ermöglichen. Die zukünftigen Mietflächen werden über ein zentrales Treppenhaus erschlossen; eine Teilung der Büroebenen in bis zu zwei Mietparteien ist möglich. Das letzte Obergeschoss ist als Staffelgeschoss mit umlaufender Fassade und begrünten Außenflächen geplant.
Die Außenhülle des Bauwerks basiert auf einem klassischen Büroachsmaß von 135 cm und besteht aus vorgefertigten, selbsttragenden Holzrahmenelementen. Das Fassadengestaltungskonzept wird begrüßt und als passend für die zukünftige Nutzung und die prominente Lage des Bahnhofsgebäudes am Platz erachtet.

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2. Platz

Atelier 30 Architekten GmbH aus Kassel
Ole Kreutzig, Thomas Fischer
Mitarbeitende: Yunus Coskun, Zaher Abou-Alfadel, Nicole Kozlewski, Ozan Oren, Aleksandra Nadolskaia

GTL Landschaftsarchitektur aus Kassel
Michael Triebswetter
Mitarbeitende: Phan Do

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Zuerst überzeugt die Arbeit mit der gelungenen Idee, eine Einheit aus Bahnhofsgebäude mit Büronutzung und Fahrradgarage zu schaffen. Dieses gelingt durch ein langes verbindendes Dach, welches im Bürogebäude in ein Vordach als Eingangsüberdachung übergeht. Die polygonale Dach- und Gebäudeform scheint formal aus den sägezahnartigen Halteplätzen der Linienbusse im ZOB entwickelt und setzt sich im hexagonalen Bürogebäude fort.
Der Ansatz, den östlichen Radweg zu erweitern und durch Blickbeziehungen an den ZOB anzubinden, überzeugt, auch wenn die Bewältigung der Topographie sowohl in Nord-Süd als auch in Ost-West Richtung nicht in Gänze gelöst erscheint und der nördliche Gleiszugang als gefährliche Störung im Radweg verbleibt. Am südlichen Ende wird der an der Gebäudekante abknickende Radweg aufgrund der Sichtbarkeit des entgegenkommenden Verkehrs kritisch gesehen. Das Raumprogramm des Fahrrad-Parkhauses ist erfüllt und wird durch die clusterartige Anordnung vermutlich auch gut funktionieren. Im Bahnhofsgebäude überzeugt im Erdgeschoss eine großzügige Bahnhofshalle, in die der vorhandene Treppenabgang zu den Gleisen und der neue Aufzug integriert sind.

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3. Platz

LIN Architekten Urbanisten aus Berlin
Prof. Finn Geipel
Mitarbeitende: Felix Korganow, John Klepel, Arita Sheykhan, Anna Barwanietz
Fachberatende: Radu-Florin Berger, Werner Sobek AG, Ernesto Mapache, Dirk Bohne Ingenieure GmbH, HHP Berlin GmbH, Gunter Dowe

ATELIER MIETHING aus Paris
Justine Miething
Mitarbeitende: Nour Ladedj Letellier

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Mit der sehr klaren, stringenten Setzung von neuem Bahnhofsgebäude und den Fahrradhäusern entlang der Bahntrasse schaffen die Verfasser zum einen eine wirksame, sehr gut lesbare Raumkante, zum anderen eine angemessene Gestaltung als vis-à-vis zum expressiven Busbahnhof. Die städtebauliche Setzung im Ideenteil Richtung Süden formuliert den Platz in ruhiger Weise aus und es gelingt mit einem Baumhain eine grüne Oase als Willkommensgruß für die Bürger und Gäste der Stadt.
Grundlage des Konzeptes ist, dass Bahngebäude sowie die Fahrradhäuser auf einer gemeinsamen Achsbreite in Nord Süd Richtung laufen – die Kerne des Bahngebäudes statisch relevant ausgebildet sind und der Rest in einer transparenter Sprache entwickelt ist; dadurch entstehen Durchblicke und Einblicke sowie Ausblicke in alle Richtungen. Als besonders gelungenes Merkmal schlagen die Verfasser ein von unten in der Gesamtheit mit Holz verkleidetes Stadtdach vor. Neben der sehr wirksamen Funktion des Gesamtdaches als Wetterschutz auch für den ÖPNV stellt es ein identitätsstiftendes Merkmal dar. Die Idee, einen baumüberstellten, wassergebundenen Platz zu planen, verspricht hohe Aufenthaltsqualität, Klimaresilienz und soziale Interaktion gleichermaßen und überzeugt das Gremium.

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3. Platz

pwpMAS Architekten PartG mbB aus Darmstadt
Till von Mackensen, Alina Ackermann
Mitarbeitende: J. Vendries, J. Kramert, A. Telci, A. Garruto

GROW Landschaftsarchitekture PmbB aus Köln
Dipl.-Ing. Johannes Czerniejewski
Mitarbeitende: Joachim Evers, Lukas Klapprott

Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Ein langgestrecktes Dach verbindet die beiden Baukörper Bahnhofsgebäude und Fahrradparkhaus, bildet gleichzeitig für den ZOB einen ‚Rücken‘ aus. Das Volumen des Bahnhofes ist durch seine sieben Obergeschosse und das relativ kompakte Baukörpervolumen markant und kann durchaus als Hochpunkt wahrgenommen werden. Über ein zentrales Treppenhaus werden die Nutzungseinheiten der Büroetagen erschlossen. Die Zweigeschossigkeit der Wartehalle mit angeschlossenem Kiosk wird als positiv wahrgenommen. Die Anmutung des Gebäudes wird allerdings kontrovers diskutiert, die Fassadengestaltung wirft die Frage nach der Typologie auf, die Erkennbarkeit als Bahnhofsgebäude wird in Frage gestellt. In der Wahl der Materialien und der Konstruktion werden verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit vorgeschlagen. So ist der Bürokorpus als reiner Holzbau, mit umlaufender Pfosten-Riegel-Fassade und begrünten – somit recht aufwändigen – Wartungsgang geplant.

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