3. Platz
LIN Architekten Urbanisten
Berlin
Prof. Finn Geipel
Mitarbeitende:
Felix Korganow, John Klepel,
Arita Sheykhan, Anna Barwanietz
Fachberatende:
Radu-Florin Berger, Werner Sobek AG
Ernesto Mapache, Dirk Bohne Ingenieure GmbH, HHP Berlin GmbH, Gunter Dowe
ATELIER MIETHING
Paris
Justine Miething
Mitarbeitende:
Nour Ladedj Letellier
Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Mit der sehr klaren, stringenten Setzung von neuem Bahnhofsgebäude und den Fahrradhäusern entlang der Bahntrasse schaffen die Verfasser zum einen eine wirksame, sehr gut lesbare Raumkante, zum anderen eine angemessene Gestaltung als vis-à-vis zum expressiven Busbahnhof. Die städtebauliche Setzung im Ideenteil Richtung Süden formuliert den Platz in ruhiger Weise aus und es gelingt mit einem Baumhain eine grüne Oase als Willkommensgruß für die Bürger und Gäste der Stadt.
Grundlage des Konzeptes ist, dass Bahngebäude sowie die Fahrradhäuser auf einer gemeinsamen Achsbreite in Nord Süd Richtung laufen – die Kerne des Bahngebäudes statisch relevant ausgebildet sind und der Rest in einer transparenter Sprache entwickelt ist; dadurch entstehen Durchblicke und Einblicke sowie Ausblicke in alle Richtungen. Als besonders gelungenes Merkmal schlagen die Verfasser ein von unten in der Gesamtheit mit Holz verkleidetes Stadtdach vor. Neben der sehr wirksamen Funktion des Gesamtdaches als Wetterschutz auch für den ÖPNV stellt es ein identitätsstiftendes Merkmal dar. Die Idee, einen baumüberstellten, wassergebundenen Platz zu planen, verspricht hohe Aufenthaltsqualität, Klimaresilienz und soziale Interaktion gleichermaßen und überzeugt das Gremium.
Auch in einer ersten Ausbaustufe kann dieses Grünkonzept bereits seine Wirkung entfalten. Die Radpendlerroute wird auf der Ostseite in ausreichender Breite störungsfrei geführt; der Verschwenk nach Westen erfolgt konfliktfrei unter dem schwebenden Vordach. Bezüglich der Topografie bleiben Fragen offen, insbesondere an der nördlichen Spitze des Fahrradparkhauses.
Gut gelöst hingegen scheint die Auffindbarkeit des zentralen Eingangs unter dem Dach sowie die Verkehrsbeziehung für den Bus.
Das Bürogebäude stellt eine angemessene und gut nutzbare Erdgeschosszone zur Verfügung; flexible Möglichkeiten sind in den Obergeschossen dargestellt – gute Tiefen lassen eine angenehme Besonnung der Arbeitsplätze zu.
Ansonsten scheinen die an die Kerne angeordneten Nebenräume für die spätere Vermietung – sowohl als ‚open space‘ als auch als Zellenstruktur geplant – sinnvoll. Die vorgeschlagene Holzhybridkonstruktion bietet eine der Zeit entsprechende angemessene Haltung, neben der Holztafelbauweise für die Aussenwände besitzt das Gebäude einen außenliegenden Sonnenschutz sowie öffenbare Fenster.
Insgesamt stellt die Arbeit einen überzeugenden, robusten Beitrag dar, ein gutes Gesamtensemble für Leverkusen als Empfang der Stadt zu schaffen.