3. Platz
pwpMAS Architekten PartG mbB
Darmstadt
Till von Mackensen, Alina Ackermann
Mitarbeitende:
J. Vendries, J. Kramert, A. Telci, A. Garruto
GROW
Landschaftsarchitekture PmbB
Köln
Dipl.-Ing. Johannes Czerniejewski
Mitarbeitende:
Joachim Evers, Lukas Klapprott
Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
Ein langgestrecktes Dach verbindet die beiden Baukörper Bahnhofsgebäude und Fahrradparkhaus, bildet gleichzeitig für den ZOB einen ‚Rücken‘ aus. Das Volumen des Bahnhofes ist durch seine sieben Obergeschosse und das relativ kompakte Baukörpervolumen markant und kann durchaus als Hochpunkt wahrgenommen werden. Über ein zentrales Treppenhaus werden die Nutzungseinheiten der Büroetagen erschlossen. Die Zweigeschossigkeit der Wartehalle mit angeschlossenem Kiosk wird als positiv wahrgenommen. Die Anmutung des Gebäudes wird allerdings kontrovers diskutiert, die Fassadengestaltung wirft die Frage nach der Typologie auf, die Erkennbarkeit als Bahnhofsgebäude wird in Frage gestellt. In der Wahl der Materialien und der Konstruktion werden verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit vorgeschlagen. So ist der Bürokorpus als reiner Holzbau, mit umlaufender Pfosten-Riegel-Fassade und begrünten – somit recht aufwändigen – Wartungsgang geplant.
Die Grundriss- und Fassadengestaltung des Fahrradparkhauses ist konzeptionell nachvollziehbar, wie die Verfasser sich die konkrete Ausformulierung der Gebäudeseiten vorstellen, bleibt jedoch leider zu vage.
Im Ideenteil wird ein Teil des WGL-Gebäudes zurückgebaut, wodurch ein großer Vorplatz zum Bahnhofsgebäude entsteht. Selbst wenn der Ideenteil nicht umgesetzt wird, funktioniert die städtebauliche Erschließung des Bahnhofzuganges gut.
Zwischen Bahnhofsneubau und Rialto-Boulevard spannen die Verfasser einen Platz; mit quer zur Laufrichtung stehenden Bänken und einigen wenigen Bäumen entstehen Aufenthalts- bzw. Durchgangsräume, das ‚Interim‘ bis zur eventuellen Realisierung der städtebaulichen Neuordnung bleibt aber hinter den Möglichkeiten zurück; die Frage der Querung durch den Bus ist nicht befriedigend gelöst. In Form von Treppen und Rampenanlagen in Kombination mit Grünflächen ist der Übergang Rathenaustrasse zu Fahrradbrücke gelöst. Weitere Grünflächen und Sitzmöglichkeiten sind bei Erweiterung des Vorplatzes vorgesehen.
Der Radweg wird in ausreichender Breite hinter dem Bahnhof geführt, der Versatz in Nord-Süd-Richtung erfolgt über den langfristig neu entstehenden Platz.
Der Entwurf scheint sehr sorgfältig ausgearbeitet, er setzt sich intensiv mit den unterschiedlichen Höhenlagen auseinander, dennoch weisen die Geh- und Wartebereiche um die Radabstellanlagen und die Bushaltestelle – insbesondere im Norden – ein zu großes Quergefälle auf und sind nicht barrierefrei. Die Arbeit überzeugt durch ihre konsequente Haltung. Es fehlt dem Entwurf jedoch die erhoffte markante Prägnanz im heterogenen Umfeld.